Hinter vielen Türen und in vielen Foren findet Gewalt statt. Lt. einer EU-Studie ist jede dritte Frau in der Europäischen Union seit ihrer Jugend Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Genaue Zahlen sind schwierig zu nennen, denn die Dunkelziffer ist hoch. Doch kleiner scheint die Zahl nicht zu werden. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2020 werden im Bereich „Häusliche Gewalt“ seit über zehn Jahren kontinuierliche und zum Teil sehr deutliche Anstiege durch die niedersächsische Polizei registriert, im letzten Jahr ein 7%iges Wachstum.
Vor rund vier Jahren hat die Bundesregierung Deutschland die Istanbul-Konvention unterzeichnet und sich damit dazu verpflichtet, Gewalt gegen Frauen und Mädchen nachhaltig zu verhindern und zu bekämpfen, die Betroffenen durch umfassende Präventionsmaßnahmen zu schützen und zu unterstützen. Wir sind jedoch noch weit davon entfernt, dass alle Frauen und Mädchen gleichermaßen Zugang zu Unterstützung und Schutz erhalten und die Wichtigkeit der Gewaltprävention, des Gewaltschutzes und die Unterstützung von Gewaltbetroffenen allen Menschen bewusst ist. Deswegen nutzen die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises den internationalen Aktionstag um das öffentliche Bewusstsein zu stärken. „Nur gemeinsam können wir nachhaltig Veränderungen im Handeln und Denken der Gesellschaft erzeugen. Oft kommt die Einsicht erst, wenn Menschen selber in der Situation sind, Hilfe zu benötigen. Doch das ist zu spät. Die Zahl derer, die schon jetzt Hilfe benötigen, ist groß“, begründen die Gleichstellungsbeauftragten ihren Aufruf „Gemeinsam gegen Gewalt“.
Im Zeichen gegen Gewalt hissen alle Gleichstellungsbeauftragten vor ihren Rathäusern und dem Kreishaus Fahnen.
Im LiLi Servicekino in Wildeshausen wird am 25.11. um 20 Uhr der bewegende Film „NIEMALS SELTEN MANCHMAL IMMER“, ein Plädoyer für die Selbstbestimmung der Frau mit Sidney Flanigan und Talia Ryder, gezeigt. Die Karten gibt es für 5 € online direkt beim Kino.
Dank einer Kooperation mit PrimA-Prävention im Nordwesten- werden viele Bäckereien im Landkreis Oldenburg ihre Brötchen in Tüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ verteilen. Ein QR-Code führt zu den wichtigsten Hilfsangeboten in der Region.
Die Gleichstellungsbeauftragten verteilen Notfall-Pfeifen und Informationsmaterial an die Bürgerinnen und Bürger ihrer Kommunen und Städte.
„Femizide - Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen“ bietet die regioVHS am 25.11.2021 von 19:30 bis 21:00 als Webinar an. Anmeldungen direkt bei der regioVHS Ganderkesee-Hude.
Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ruft im Aktionsmonat November alle zum Mitmachen auf. Die bundesweite Initiative „Stärker als Gewalt“ zeigt, wie sich Gewalt beenden lässt und wo Betroffene Hilfe finden. Stärker-als-gewalt.de
Kontakt zu Ihrer Gleichstellungsbeauftragten:
Ute Vogt, Gemeinde Dötlingen, Tel. 04432-950120
Katrin Gaida-Hespe, Gemeinde Ganderkesee, 04222-44421
Angela Jenkner, Gemeinde Großenkneten, Tel. 04435-600116
Nicole Lehmkuhl, Samtgemeinde Harpstedt, Tel. 04244-8245
Caroline Stroot, Gemeinde Hatten, Tel. 04482-922204
Margaretha Stolle, Gemeinde Hude, Tel. 04408-921334
Christa Otten, Gemeinde Wardenburg, Tel. 04407-73123
Julia Logemann, Stadt Wildeshausen, Tel. 04431-88150
Britta Hauth, Landkreis Oldenburg, Tel. 04431-85620